„line dance“

Titel: „line dance“
Jahr: 2010
Maße: 292 cm x 23 cm
Material: desolates Leinen, verschiedenste Stopfgarne
Technik: vorwiegend Plattstich

Beim line dance, einem amerikanischen Volkstanz, tanzen alle Tänzer nebeneinander in einer langen Reihe, große, kleine, dicke und dünne. Und manchmal tanzt auch einer aus der Reihe …

 

Wie ich zu den Stopfgarnen gekommen bin, habe ich bei der Arbeit „Mosaik“ (siehe unten) schon beschrieben. Das war eine eigene, kuriose Geschichte, die man da gerne noch nachlesen kann.

Damals hat mich das unendliche Farbenspektrum der Stopfgarne überrascht und fasziniert. Die Anzahl der verstickten Farben habe ich nicht einmal gezählt. Mir war nur klar, dass ein Stopfgarn nicht auf ein neues Leinen gehört, da einfach nicht hin passt. Meine Freundin, die mir das rote Stopfgarn gegeben hatte, hielt auch dafür das Passende bereit: ein Stück altes Leinen, mit Löchern und Rissen und einem fast völlig ausgefallenen, ehemals handgestickten Monogramm. Das war genau das Richtige für mich.

Der „Lappen“ wurde senkrecht in drei Teile geteilt und aneinander gefügt, auf den Rahmen gespannt und dann habe ich gestickt, gestickt, gestickt. An manchen Tagen konnte ich kein Ende finden. Nach ungefähr einem halben Jahr war ich endlich fertig, gerade rechtzeitig, um mich mit einem Foto u. a. von dieser Arbeit zur Aufnahme bei der renommierten Royal School of Needlework in London zu bewerben. Das Gespräch mit dem damaligen Leiter der Schule, James Hunting, dauerte zwei Stunden, die wie im Flug vergingen. Er war schlicht weg begeistert und ich glücklich.

Ein halbes Jahr später habe ich meine Ausbildung begonnen. Und der Rest ist Geschichte.

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