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„crewelwork“

Titel: „crewelwork“
Jahr: 2010
Maße: 36 cm x 27 cm
Material: Leinentwill, Stickwolle
Technik: Jakobinische Wollstickerei,  verschiedene Stickstiche

Prüfungsarbeit Royal School of Needlework im Fach „crewelwork“

 

Crewelwork oder Jakobinische Wollstickerei kam zur Zeit von Elisabeth I. in Mode. Der noch weit ältere „Teppich von Bayeux“ ist auch in dieser Tradition zu sehen. Damals waren die Garne natürlich noch mit Pflanzenfarben gefärbt und man stickte wie heute auf Leinentwill, einem Material von ähnlich dichter Webart wie unsere Jeans heute. Damals wurden damit hauptsächlich Vorhänge für Betten gestaltet, Wandschirme bezogen und die in dieser Zeit nur für die absolut Reichen erschwinglichen Spiegel eingefasst.

Als Motiv finden sich auf den heute noch erhaltenen Arbeiten hauptsächlich ein zentraler Stamm oder Stiel, Hügel, Blumen, Blätter und Tiere. Das beliebteste Motiv war der Lebensbaum. Dabei kam es absolut nicht auf das richtige Größenverhältnis zueinander an, wichtig waren die weiche Linienführung, die harmonische Schattierung und die richtige Wahl der Stickstiche. Die Anforderungen der absolut traditionellen Royal School of Needlework, an der ich mein „Certificate“ erworben habe, sind noch dieselben wie damals. Und es wurde darüber hinaus Wert darauf gelegt, möglichst viele verschiedene Stiche zu benutzen. Ich habe es auf stolze 26 verschiedene Stiche gebracht.

Erlaubt waren zwei Farben in allen ihren Abstufungen und Schattierungen – ich habe rosa und blau gewählt -, eine Akzentfarbe – bei mir gelb – und natürlich grün und braun für die Natur. So habe ich trotz der strengen Vorgaben meine drei Farben einbringen können.

Der Ton, wenn der Faden durch das Gewebe gezogen wird, ist nach wie vor Musik in meinen Ohren und unvergesslich für mich.

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