boro-bird

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Titel: „boro-bird“
Jahr: 2019
Maße: 50 cm x 40 cm x 20 cm
Material: überwiegend Gebrauchtes (Kinder-Jeans, Jeans-Flicken, Stickgarn, Baumwollstoff, Pailletten, Perlen) außerdem Filz, Glasaugen, Wimpern
Technik: diverse textile Näh- und Sticktechniken

Die Patchworkgilde Deutschland e.V. schrieb im Jahr 2019 in Zusammenarbeit mit dem Levi Strauss Museum, Buttenheim, unter dem Titel „no rules, just jeans“ einen Wettbewerb aus. Es sollten zwei oder dreidimensionale textile Objekte geschaffen werden, aus überwiegend gebrauchten Jeans und einem Aufnäher, der jedem Teilnehmer zugelost wurde.

Ich habe mich für eine dreidimensionale Arbeit entschieden, inspiriert von einem südafrikanischen Sekretärvogel und dem Text des Aufnähers, den ich bekam: „dance until dawn“. So ist ein Nachtschwärmer, ein schräger Vogel, entstanden, der dem Zuschauer ein Lächeln ins Gesicht zaubert…

 

Floras Hampelvögel

„Floras Hampelvögel“

Titel: „Floras Hampelvögel“
Jahr: 2017
Maße: je rd. 50 cm x 30 cm
Material: diverse textile Materialien und Stickgarne, Federn
Technik: sticken, textiles Gestalten, quilten

Floras Hampelvögel, ein farbenfroher textiler Spaß für meine Einzelausstellung in 2017 in der Flora

 
Diese Hampelvögel repräsentieren die Drei, also die drei Farben Gelb, Rot und Blau, die drei Formen – Dreieck, Kreis und Quadrat – und damit die drei Techniken, die ich meist verwende: das Sticken, das textile Gestalten und das Quilten.

Die gelbe Ente „Eugenie-Florence Ente“ hat eine gestickte Brust und wenngleich das Dreieck hier auch auf dem Kopf steht – das ist der Anatomie der Ente geschuldet -, steht es doch wie immer für das Sticken in meinen Arbeiten.

Der rote Kreis der Eule „Eulalia-Florentine Eule“ wird bestimmt durch das textile Gestalten. Ich habe die Bortentechniken alter schwäbischer Trachten kopiert, eine Technik, die heute kaum noch bekannt ist und in Vergessenheit zu geraten droht.

Der blaue Bussard „Bartholomäus-Florian Bussard“ schließlich zeigt einen in Kassenrollen-Technik aus verschiedensten Stoffen gepatchten Korpus und ebensolche Flügel, die zusammen ein Quadrat ergeben.

Und wie immer nehme ich das alles nicht so ernst und taufe meine Arbeiten auf Namen, die mit demselben Buchstaben beginnen wie der Nachname des Vogels, diese hier alle auch mit einem Bezug zur Flora.

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„keichosaurus hui“

Titel: „keichosaurus hui“
Jahr: 2013
Maße: 115 cm x 45 cm
Material: Sackleinen, verschiedene Stoffe, Textilfarbe, Stickwolle, Perlen, Schwemmholz
Technik: Stickerei, Malerei, Drappierung verschiedener Stoffe

Dieser kleine Saurier kam – gemalt – per Post zu mir. In Kooperation mit einem Stuttgarter Künstler ist danach diese Textilarbeit entstanden.

 

Es war im Sommer 2012, als ich in einem Kölner Kunstbedarf einkaufte. Am Ausgang lag ein Stapel Zeitschriften, die verteilt wurden. Wie immer auf der Suche nach Anregungen nahm ich eine mit. Darin fand sich ein Gutschein eines Stuttgarter Künstlers. Bei Vorlage eines solchen Gutscheins und gegen Erstattung der Portokosten konnte jedermann/frau eine Arbeit von ihm erhalten, eingelegt in Wasser in einem verschlossenen Glas. Diese Arbeiten war von Beginn an auf Zerfall ausgelegt und der Künstler war – ohne jede Gewinnabsicht – daran interessiert, zu erfahren, was aus seinen Zeichnungen geworden ist. Er bat lediglich darum, ihm evtl. Fotos und/oder Beschreibungen des Zerfallprozesses zukommen zu lassen. Dieses Material sollte u. a. zur Dokumentation dieser Serie und damit für seine Examensarbeit dienen.

Darauf bin ich gerne eingegangen. Mehr noch, ich schlug ihm vor, seine Arbeit textil umzusetzen und die gegenläufige Bewegung – das Entstehen meiner und den Zerfall seiner Arbeit – festzuhalten.

Nach eingehender Recherche über den kleinen Saurier, der zurzeit des Trias in China lebte, ist daraus eine Arbeit geworden, die einerseits seine Entwicklung und andererseits den Zerfall der anderen Arbeit zeigt. Am Ende löst sich alles in Wasser auf und das Ergebnis, die Zukunft ist ungewiss.

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VLUU L100, M100  / Samsung L100, M100

„Schwarzwälder Kirsch“

Titel: „Schwarzwälder Kirsch“
Jahr: 2014
Maße: 20 cm x 20 cm x 10 cm
Material: diverse Stoffe und Garne
Technik: Textilarbeit

Genuss ohne Reue: garantiert kalorienfreie Torte

 

Wenn ich mal wieder nicht an einem Stoffgeschäft vorbeikomme, ohne wenigstens kurz hinein zu gehen, ist das meistens ein sinnliches Vergnügen für mich. Ich lasse meine Finger über die Stoffballen gleiten und oft kann ich – ohne Hinsehen – erkennen, um welches Material es sich dabei handelt. Das ist eine gute Voraussetzung für die Gestaltung von dreidimensionalen Objekten in Stoff und Wolle, wie z. B. bei diesem Stück Torte. Die Haptik der einzelnen Materialien spielt nicht nur eine große Rolle, man kann den Spieß umdrehen und sie sich zu Nutze machen.

Ein einfacher Mürbeteigboden zuunterst stellt noch keine Herausforderung an den Stoff dar, aber schon der luftige Schokoladenbisquit darüber ist anspruchsvoller. Er lässt sich hervorragend durch Frottee darstellen und das Fett der Sahne glänzt dem Betrachter aus dem schillernden weißen Seidenmoiré förmlich entgegen. Wie aus der Spritztülle gedrückte Sahnestreifen zieren die Rückseite, winzige Quadrate aus dunkelbraunem Filz als Schokoladensplitter, wie zufällig darüber gestreut, und ein gehäkelter Sahnetuff vervollständigen das Bild. Und erst die Kirschen! Man möchte die bereit liegende Gabel ergreifen und herzhaft …

Und auch mein Logo, die drei Zeichen, habe ich in Filz zugefügt. Überhaupt verwende ich für mein Logo wenn möglich das Material und die Darstellungsweise der umgebenden Arbeit. Ich mag es nicht, wenn es mich anspringt. Weniger ist eben mehr.

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